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Gemeinsam mit dem Hanauer Anzeiger hat Kuffler+Henkel+Keck interessierte Hanauerinnen und Hanauer zu insgesamt drei Baustellenführungen eingeladen. Viele der Teilnehmenden haben früher in der Pioneer-Kaserne gearbeitet und erlebten bei den Führungen eine Zeitreise, bei der zahlreiche Erinnerungen und Anekdoten zum Vorschein kamen.

Wolfgang Greiser zum Beispiel machte sich in den 1960er Jahren mit seinen ersten Brocken Schulenglisch auf den Weg zur Kaserne, um dort seinen Vater Gerhard zu besuchen. Der war Landmaschinenschlosser und arbeitete nach dem Krieg für die US-Truppen. „Meinen ganzen Mut habe ich damals zusammengenommen und am Eingangstor nach meinem Vater gefragt, der unter anderem Offiziersautos reparierte. Dicke Schlitten waren das.“ Auch an die bunten US-Magazine, die es in dieser Form in Deutschland damals noch nicht gab, erinnert er sich. Und an „einen der ersten Burger, die ich in meinem Leben gegessen habe, sowie das gute Schokoladeneis.“

Teilnehmer Uwe Seitz erzählt: „Mein Schwager war hier stationiert, der hat mich oft mitgenommen zu Konzerten. Ich habe hier Sam und Dave und Aretha Franklin gesehen. Toll war das“.

Einen wahren Schatz an Erinnerungen hat Walter Stolper. Er arbeitete fast drei Jahrzehnte als Feuerwehrmann im Dienst des US-Verteidigungsministeriums und ging im Pioneer Park ein und aus. „Fire & Emergency Services Hanau“ steht auf seinem Hemd, das er bei der Führung trägt. Stolper erinnert sich unter anderem an die Notlandungen von Apache-Kampfhubschraubern, die auf dem Fliegerhorst Langendiebach stationiert waren. So mancher Einsatz wurde von den Militärbehörden geheim gehalten, etwa, als eine Fritteuse auf einer Party eines Generals ein Feuer auslöste. Und: „Wenn die Amerikaner auf dem Gelände Baseball spielten, haben wir den Boden gewässert, damit’s nicht so staubt.“ Die Feuerwehr habe auch den rot gekleideten Nikolaus über das Areal gefahren und die Kinder der Armee-Angehörigen erfreut.

Mehr als 60 Jahre lang durfte niemand das Gelände der amerikanischen Pioneer-Kaserne in Hanau-Wolfgang betreten, der nicht zu den US-Streitkräften gehörte. Jetzt verwandelt sich die größte Konversionsfläche Hanaus in ein neues Quartier – und die drei denkmalgeschützten Gebäude, die Kuffler+Henkel+Keck saniert, standen im Mittelpunkt der Baustellenführungen.